Der Oettersdorfer Harry Apitz geht mit viel Kreativität und Spaß seinem Hobby nach. Seit er berufsunfähig ist, stellt er Kerzen aus Bienenwachs in großer Vielfalt her, vorrangig zum Verschenken.

 

 
Harry Apitz aus Oettersdorf reizen Kerzen aus Bienenwachs
 
Bienenkerzen in den verschiedensten Größen, Formen und Farben - die Kreativität von Harry Apitz ist nahezu grenzenlos, wenn er seinem Hobby nachgeht. Viele dieser kleinen Kunstwerke verschenkt er und bereitet damit auch anderen Freude. Foto: Renate Klein  Bienenkerzen in den verschiedensten Größen, Formen und Farben - die Kreativität von Harry Apitz ist nahezu grenzenlos, wenn er seinem Hobby nachgeht. Viele dieser kleinen Kunstwerke verschenkt er und bereitet damit auch anderen Freude. 

Oettersdorf. Es ist eine schöne Tradition geworden, dass Einwohner von Oettersdorf zum Weihnachtsmarkt in der Halle des ehemaligen "Möbelzwerges" ihre Hobbys präsentieren. Da wundern sich die Marktbummler immer wieder, wie viele kreative Menschen es in diesem Dorf gibt.
Auch Harry Apitz gehört zu jenen, welche zu diesem Anlass einen Einblick in ihr Hobby gewähren. Der Oettersdorfer stellt Kerzen her. Er verwendet dazu ausschließlich Bienenwachs. In seiner kleinen Werkstatt kann man eine Sammlung großer mit vielen unterschiedlichen Reliefs versehenen Kerzen aus DDR-Zeiten bewundern. Er selbst bevorzugt kleinere Motive, lässt sich aber immer wieder etwas anderes einfallen. "Mich reizt das Ungewöhnliche", meint er dazu.
Wie kam Harry Apitz zu diesem Hobby? "Früher habe ich mich mit Elektronik und Computern beschäftigt", klärt er auf. Nach schwerer Krankheit und daraus folgender Berufsunfähigkeit habe er nach einem Hobby gesucht und sei auf Bienenwachskerzen gekommen. Wenn er auf einem Tresen seine jetzt vorrangig weihnachtlichen Motivkerzen aufbaut, strahlen seine Augen. Es ist nicht zu über­sehen, dass der Oettersdorfer Spaß an dieser Beschäftigung hat.
Seine Kerzen fertige er vorrangig zum Verschenken an, sagt der Freund des Naturmaterials Bienenwachs. "Es gefällt mir, wenn ich anderen damit eine Freude machen kann", sagt er. Außerdem komme er dadurch unter Menschen. Auf seinen Kerzen findet man Reliefs, Figuren und auch Sprüche, manchmal sehr zierlich und klein.
Harry Apitz ist trotz seiner Krankheit zufrieden. "Ich mache mir das Leben lebenswert", meint er lächelnd. In der Weihnachtszeit liebe er besonders Ruhe und Gemütlichkeit. So ganz nebenbei erfährt man, dass der Oettersdorfer auch ehrenamtlich vielfältig tätig ist. Unter anderem leitet er die Selbsthilfegruppe "Tinnitus" für Ostthüringen. Er ist selbst betroffen. Zudem fungiert er als Chef der DRK - Ortsgruppe Oettersdorf, engagiert sich im VdK-Sozialverband als Mitglied im Kreis- und Bezirksvorstand. Er ist Schöffe im Sozialgericht Altenburg und sangesfreudig. Seine Stimme bringt er ein im Kirchenchor Oettersdorf und im Männerchor Dittersdorf.
Viel kann Harry Apitz in seiner kleinen Werkstatt über das Arbeiten mit Bienenwachs erklären, zum Beispiel, dass diese Kerzen anlaufen. Man müsse sie polieren. Der Mann, der gern Bienenwachskerzen verschenkt, macht Mut, dass man auch als kranker Mensch zufrieden und nützlich sein kann.

Renate Klein / 25.12.14 / OTZ Schleiz